„Man google doch einmal (siehe unten) oder beschaffe sich das Buch „sendesaal bremen – Die Rettung eines Klang-Juwels“ von Irmela Körner (Edition Temmen, 2011) oder werde Mitglied im gemeinnützigen Verein „Freunde des Sendesaals“ oder lege sich zur geistigen und körperlichen Rehabilitation in die Reha-Klinik, auf jeden Fall aber besuche man eines der zig Konzerte im akustisch einmaligen ehemaligen Sendesaal von Radio Bremen in der Bürgermeister-Spitta-Allee 45.
Die Veröffentlichungen über den Sendesaal in Presse, Rundfunk und Fernsehen und über seine Rettung vor dem unmittelbar anstehenden Abriss schlagen an Zahl und Inhalt noch diejenigen über die Ichon Villa, den Speicher XI, das BAMBERGER Haus oder unsere Bauten in Riga. Aber auch unser Einsatz, finanziell, zeit- und kräftemäßig, übertrifft die Anstrengungen bei allen Bauvorhaben in der 50-jährigen Baugeschichte unserer Firma.
Einen kleinen Abschnitt aus dem Artikel „Tatort Bremen“ in dem oben zitierten Buch bringe ich im Folgenden zum Abdruck (Seite 90/91), in dem es übermäßig belobigend, aber ziemlich wahrheitsgemäß heißt:
„Die Entscheidung von Klaus Hübotter hatte nicht nur in letzter Minute die Wogen geglättet und den Abriss des Sendesaals verhindert. Der erfahrene Baukaufmann hat klug und gut kalkulierend auch das Rundfunkgebäude in die Überlegungen einer Umnutzung einbezogen. Während die bisherigen Investoren jeweils nur vom Grundstückswert ausgegangen waren, nahm Hübotter die Gebäudesubstanz als Wert wahr. Er sah realistische Möglichkeiten, in den großen Räumlichkeiten Neues entstehen zu lassen. Im Januar 2008 legte er ein 10-Punkte-Papier zur Rettung des Sendesaals vor unter dem Motto „Kommt Zeit, kommt Rat“. Hübotter bot notariell an, das Gelände zu denselben finanziellen Konditionen zu übernehmen, wie sie die ersten Käufer Radio Bremen zugesagt hatten. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass er den Erhalt des Sendesaals und nicht dessen Abriss zur Bedingung machte. Dies machte den Weg wieder und endgültig frei für den Denkmalschutz. Erleichtert konnte auch Jens Böhrnsen bekennen: „Dass der Saal schutzwürdig ist, steht ja außer Zweifel.“
Nun fehlte noch die letzte Hürde. Die Käufer Heise und Klima mussten ohne zusätzliche Gewinnforderungen von ihrem Vertrag zurücktreten und den Weg für das Konzept von Klaus Hübotter frei machen. Auch das ging nicht ganz glatt. Wahrscheinlich waren alle Beteiligten inzwischen so auf Hindernisse und Stolpersteine eingeschworen, dass sie auch überall welche fanden. Um den Nochbesitzern Heise und Klima einen geordneten Rückzug zu ermöglichen, hatte Klaus Hübotter ein Moderationsverfahren angeregt, das allerdings am Ende doch nicht stattfand. Nach dem Scheitern forderte Intendant Heinz Glässgen in einem Brief an Bürgermeister Böhrnsen, das reguläre Verfahren zu verfolgen, damit „also in erster Linie der Antrag der Käufer auf Abriss, der widerrechtlich zurückgehalten wurde, bearbeitet wird“.
Dazu kam es dann nicht mehr: Am 5. Dezember 2008 gab es für alle Beteiligten ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Die Investoren Heise und Klima traten von ihrem Kaufvertrag zurück, Klaus Hübotter stieg zum Jahresende 2008 in den Vertrag ein, Radio Bremen bekam das dringend benötigte Geld in die Kasse, Bürgermeister Böhrnsen konnte sich auf die Seite der Retter schlagen, der Landeskonservator verlieh den Denkmalschutz endgültig und von Amts wegen, der Bausenator konnte den Abrissantrag ignorieren, der Verein „Freunde des Sendesaals“ hatte sein Hauptziel, die Rettung des Sendesaals, erreicht und wurde Betreiber und kann seither einen Großteil dessen verwirklichen, was im Campus Music Village einmal visionär entwickelt worden war. Ein Aufstieg, eine Rettung wie bei dem sagenhaften rot-goldenen Phönix, dem heiligen Vogel von Heliopolis, der sich aus der Asche des Osiris erhebt und als Sinnbild der Unsterblichkeit gilt.
„Die Idee, den Sendesaal gegen Abrissbagger gerettet zu haben, war genial. Das Projekt war schwierig hoch drei. Der Gewinn wird sich in bescheidenem Rahmen halten, alles andere ist ungesund“, sagte Klaus Hübotter. „Der Vorhang fällt. Endlich!“ Klaus Hübotter
Jens-Peter Gödecke (Architekt), Dr. Manju Guha (Leitende Ärztin), Klaus Heinzelmann (Architekt), Simone Naber (Bauregie), Bettina Thormann-Salamon (Architektin), Sonja Sawitzki (Bauregie), Karl-Peter Schreckenberg (Gartenarchitekt), Fritz Senf (Freunde des Sendesaals), Ulf Sommer (Architekt), Rolf Specht (Partner), Peter Schulze (Freunde des Sendesaals), Reiner Schümer (Bauregie), Renate Wolter-Seevers (Freunde des Sendesaals)